Die Börse zwischen Sorge und Euphorie

Die Ereignisse der vergangenen zwölf Monate dürfen zweifellos als historisch gelten. Trotz allem, so scheint es, sind wir als Kapitalmarktteilnehmer wohl mit einem blauen Auge davongekommen. Ein Marktausblick.

Das, was an vergleichbar bedeutsamen und auch börsenrelevanten Ereignissen normalerweise in Jahren passiert, haben wir 2020 gefühlt wie in einem Schnelldurchlauf erlebt. Es war alles dabei: Zum Jahresbeginn ein Höhenflug an den Märkten, gefolgt von einer Pandemie mit Schockwirkung, Rezessionsängsten und Börsencrash. „Die Börse zwischen Sorge und Euphorie“ weiterlesen

Mit Zuversicht und Augenmaß investieren

Seit 2009 hat sich die weltweite Börsenkapitalisierung in etwa vervierfacht, mit besonderer Dynamik im abgelaufenen Jahr 2017. Und das bei niedriger Volatilität. Die gute Nachricht: Die Wirtschaft brummt nahezu weltweit. Das stimmt optimistisch. Was bedeutet das für Investitionen? Lässt sich also auch weiterhin stressfrei an den Börsen Geld verdienen? „Mit Zuversicht und Augenmaß investieren“ weiterlesen

Starkes Europa, starke Konjunktur

Der Konjunkturmotor in Europa läuft. Die Aktienmärkte quittieren dies mit steigenden Kursen. Die Börsen auf unserem Kontinent liefen seit Jahresbeginn deutlich besser als die amerikanischen Märkte. Ein Grund dafür ist wohl die Trump’sche Politik, die ausländische Investoren zunehmend verschreckt und sie dazu bewegt, die ihre Engagements nach Europa zu verlagern. Ein weiterer Grund sind sicher auch die ambitionierten Bewertungen an den amerikanischen Märkten. Der Mai bescherte den Aktienmärkten in Europa somit neue Höchststände, und die Gemeinschaftswährung Euro erfuhr einen deutlichen Anstieg.

Leider wirft die Entwicklung Ende Juni einen kleinen Schatten auf das zweite Quartal. Drei Handelstage vor Quartalsende zogen nicht nur in den USA, sondern auch in Europa sowohl die Aktien- als auch Rentenmärkte ins Minus. Was war geschehen? Herr Draghi deutete an, dass die EZB ihr Anleihe-Kaufprogramm spätestens in 2018 zurückfahren sollte, wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung weiter stabilisiert. Diese Aussagen kamen aber nicht wirklich überraschend, daher war das Ausmaß der Marktreaktion unseres Erachtens auch stark überzogen.

Kehrtwende oder Hoffnungsschimmer?

Bedeuten die oben genannten Entwicklungen nun eine Kehrtwende an den Märkten mit weiteren Kurskorrekturen? Dies sehen wir ausdrücklich nicht so. Nach den Kurskorrekturen zum Quartalsende erwarten wir für die Sommermonate eher eine Seitwärtsbewegung an den internationalen Aktienmärkten.

Europa mit langem Atem

Wir bleiben weiterhin positiv für die europäischen Aktienmärkte gestimmt. Die starke Konjunktur- und Gewinnentwicklung in Europa wird eine Art Sicherheitsnetz unter den Aktienmärkten spannen. Insbesondere die deutsche Exportindustrie zeigt nach wie vor ihre starke internationale Position. Es wird deutlich, dass die USA für uns als Exportnation keine herausragende Rolle spielt. Hauptabnehmerländer sind weiterhin unsere europäischen Nachbarn sowie Asien.

Kurzatmige US-Märkte

Für die US-Aktienmärkte sind wir skeptischer. Am meisten trauen wir noch US-Banken und Technologiewerten zu. Erstere profitieren aufgrund der Zinserhöhungen von den erweiterten Zinsmargen und der dadurch deutlich verbesserten Ertragslage, während einige ausgesuchte Technologieunternehmen von der weltweiten Digitalisierung weiterhin überproportional profitieren dürften.

Aussichtsreiche Entwicklung in Japan

Die japanische Wirtschaft brummt. Die Industrieproduktion stieg zuletzt um mehr als fünf Prozent und die Exporte gar um mehr als 14 Prozent. In der Folge werden die Unternehmensgewinne wohl schneller steigen als in der Eurozone oder in den USA. Die besondere Chance: Japanische Aktien sind im internationalen Vergleich noch günstig bewertet. Das liegt auch daran, dass die großen US-Fonds bei japanischen Investments aufgrund der geopolitischen Gefahren im asiatisch-pazifischen Raum (Nordkorea und China) noch zögerlich agieren. Schon diese Konstellation sorgt für ein überdurchschnittliches Kurspotential bei japanischen Aktien.

Geopolitische Risiken: Gold als Risiko-Anker

Geopolitische Entwicklungen wie die Atompolitik Nordkoreas, die aggressive chinesische Expansion im pazifischen Raum oder auch die Spannung zwischen Katar und seinen Nachbarn können nach wie vor für böse Überraschungen sorgen. Sollten sich diese Konflikte verschärfen, wovon wir allerdings nicht ausgehen, könnten die Aktienmärkte nochmals stärker in Mitleidenschaft gezogen werden. Gold könnte in dieser Unsicherheitsphase profitieren.

Klug und vorausschauend handeln

Wie wir als Vermögensverwalter weiterhin durch eine bewusste Risikosteuerung und der Auswahl von geeigneten Investmentprodukten dafür Sorge tragen, dass unsere Kunden auch in turbulenten Börsenzeiten ruhig schlafen können, erfahren Sie in unserem aktuellen Marktbericht.

Frühlingserwachen

An der Börse werden Hoffnungen gehandelt. Deshalb lässt sich die Stimmung der Anleger leicht an den Indizes ablesen: Überwiegt der Optimismus, steigen die Kurse. Der Blick auf die jüngsten Entwicklungen der internationalen Aktienindizes lässt vor diesem Hintergrund nur einen Schluss zu: Europa lebt! Trotz aller Schwarzmalerei und vielfältiger politischer Herausforderungen haben die europäischen Börsen zuletzt sogar besser abgeschnitten als die vom Trump-Optimismus getriebenen US-amerikanischen Aktienmärkte. Per 31. März lag der DAX mit 7,25% im Plus, der S&P 500 (USA) mit 4,42% und der MSCI World mit 4,88%. Damit war der DAX – gemeinsam mit dem Schweizer Börsenindex SMI – im internationalen Vergleich der absolute Spitzenreiter.

Markt-Fundamentalisten überzeugen

Die gute Nachricht: Die Marktteilnehmer scheinen sich endlich wieder auf die guten Fundamentaldaten der Weltwirtschaft zu konzentrieren. Und die sehen für Europa recht vielversprechend aus. Die Konjunkturindikatoren in der Eurozone deuten auf eine weitere Erholung der Wirtschaft hin, so dass der positive Trend des europäischen Aktienmarktes nicht nur von der günstigen KGV-Bewertung von durchschnittlich etwa 15 getragen wird, sondern auch von einem breiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Etliche europäische Unternehmen haben mit ihren Bilanzen zuletzt positiv überrascht. Das starke Wachstum in Europa wirkt sich mittlerweile auch auf den Arbeitsmarkt aus. Betrug die Arbeitslosenquote im Februar 2016 noch 8,9%, so ist diese ein Jahr später auf 8% gefallen. Im Vergleich zu Deutschland ist die Zahl immer noch sehr hoch, doch der Trend stimmt, und die politisch eingeleiteten Maßnahmen scheinen zu fruchten.

Polit-Fundamentalisten im Abseits

Das Gespenst eines politischen Rechtsrucks in der Eurozone hat sich nach der österreichischen Präsidentenwahl und der niederländischen Parlaments-Wahl offenbar verflüchtigt. Und in Frankreich sieht man nach der ersten Runde im Rennen um die französische Präsidentschaft dem entscheidenden zweiten Wahlgang jetzt gelassener entgegen. Zwar bahnt sich dort gerade eine Revolution an. Sozialisten und Republikaner, deren Protagonisten in den vergangenen Jahrzehnten abwechselnd im Élysée-Palast regiert haben, wurden vom Wahlvolk diesmal abgestraft. Dass sich nun aber die rechtspopulistische Marine Le Pen in der Stichwahl gegen den parteilosen Emmanuel Macron durchsetzen wird, scheint aktuellen Prognosen zufolge so gut wie ausgeschlossen. Hoffen wir mal, dass die Prognosen in diesem Fall auch Recht behalten.

Keine Angst vor weiteren Zinsschritten in den USA

Selbst die Zinsschritte der US-Notenbank FED haben keinen negativen Einfluss auf die positive Grundstimmung an den Aktienmärkten. Und das, obwohl die Vergangenheit uns bei Zinserhöhungen ein vorsichtigeres Handeln lehrte. Doch diesmal scheint alles anders zu sein: Selbst die Andeutung weiterer Zinsschritte sorgt derzeit nicht zu panikartigen Abverkäufen an den internationalen Aktienmärkten. Vorsicht ist dennoch geboten, und zwar aufgrund der mittlerweile hohen Bewertung und der Outperformance von US-amerikanischen Aktien und Renten gegenüber Europa.

Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis: Anleger haben im vergangenen Quartal vom freundlichen Umfeld an den Kapitalmärkten profitiert. Wie wir als Vermögensverwalter weiterhin durch eine bewusste Risikosteuerung und der Auswahl von geeigneten Investmentprodukten dafür Sorge tragen, dass sich die Frühlingsgefühle an der Börse auch nachhaltig in den Depots unserer Kunden bemerkbar machen, erfahren Sie in unserem aktuellen Marktbericht.